@article {, title = {Suizidpr{\"a}vention bei Suchterkrankungen {\textendash} Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Fortbildungsund Vernetzungsma{\ss}nahmen}, year = {2021}, publisher = {Universit{\"a}tsklinikum Hamburg-Eppendorf}, address = {Hamburg}, abstract = {

Ziel des Forschungsvorhabens war es, die Implementierung von online-basierten Lernformen
f\ür Fachkr\äfte des suchtbezogenen Hilfesystems zu erproben. Hierdurch sollte eine
nachhaltige St\ärkung der Suizidpr\ävention im Suchtbereich erfolgen. Die wesentlichen
Phasen sollten in einem systematischen Prozess so gestaltet werden, dass die
Bedarfsgerechtigkeit, die Basierung auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand,
innovative mediendidaktische Methoden sowie ein fr\ühzeitiger Einbezug von Verb\änden im
Suchthilfebereich sichergestellt war.
Die Bedarfsanalyse zeigte \über alle eingeschlossenen Berufsgruppen hinweg eine
wahrgenommene zu geringe Ber\ücksichtigung des Themas Suizidalit\ät in der
grundst\ändigen Ausbildung. Den Befragten waren wichtige Risikofaktoren und Kenntnisse
pr\äsent, Defizite und Unsicherheiten zeigten sich jedoch in Bezug auf den Umgang mit
Betroffenen, deren angemessener Weitervermittlung sowie in Bezug auf die Bearbeitung von
Patientensuiziden und Bef\ürchtungen zu suizidalen Patientinnen und Patienten im Team.
Darauffolgend wurden ein modulares Curriculum und umfangreiche Lernmaterialien
entwickelt. Anhand der ermittelten Bedarfe wurde die Schulung entlang von 5 Modulen
konzipiert, (1) Suizidalit\ät verstehen (2) Suizidalit\ät erkennen, (3) Interventionsmethoden, (4)
Suizidalit\ät und das Team sowie (5) Vernetzung und Hilfsangebote. Es wurden
aufeinanderfolgend zwei separate Schulungsdurchl\äufe in Zeitfenstern von jeweils 6 Monaten
durchgef\ührt. Im Sinne einer formativen Evaluation flossen Auswertungen in eine Erweiterung
der Inhalte und eine Optimierung der technischen Abl\äufe und didaktischen Strategien ein.
Zu den Schulungsdurchl\äufen registrierten sich 519 Fachkr\äfte, von denen N=202 Personen
die Module im vorgesehenen Umfang bearbeiteten und zu denen Daten in der
Nachbefragung gewonnen werden konnten. Die Resonanz war sehr positiv, insbesondere
bei den Berufsgruppen der sozialen Arbeit und der Sozialp\ädagogik. Das Follow-Up-zeigte,
welche Inhalte auch nach Ablauf einer gewissen Zeit als positiv und praxisrelevant erlebt
wurden. Dies waren insbesondere bestimmte substanzspezifische Risikofaktoren, eine f\ür
den Bereich der Suizidalit\ät besonders geeignete Form der Krisenintervention sowie der
Einbezug der Betroffenen-Sicht in der Schulung durch Referenten mit eigenen
Suizidversuchen.
F\ür eine nachhaltige Nutzung der Befunde konnte ein Akteur im Bereich der Fortbildung in
der Suchthilfe gewonnen werden, der aktuell Konzepte f\ür einen technisch und
organisatorisch funktionalen Weiterbetrieb pr\üft. Eine Adaption und Fortf\ührung, gerade im
Hinblick auf die pandemiebedingte \„Normalisierung\“ von online-basierten Schulungen
befindet sich derzeit in einer Planungsphase.

}, author = {Sascha Milin and Marc Giesmann and Lisa Eilert and Tatjana Steinhaus and Gianna Scharnberg and Michael Kerres and Peter Raiser and Barbara Schneider and Ingo Sch{\"a}fer} }