In diesem Selbstlernkurs erfahren Sie, wie wir bei der Planung eines mediengestützten Lernangebotes vorgehen. Auf der Grundlage bestimmter Analysen sind didaktische Entscheidungen zu treffen, die in ein mediendidaktisches Konzept münden.
In dem Kurs bearbeiten Sie Fälle aus der Bildungspraxis. In der Rolle eines Didaktischen Designers planen Sie ein mediengestütztes Lernangebot. Auf der Grundlage von Interviews und anderen Daten entwickeln Sie eine "Schritt für Schritt" eine Lösung, die zu dem Fall passt. Sie lernen dabei, wie bei der Planung eines Lehr-Lernarrangement systematisch vorzugehen ist. Angesichts der Komplexität sozialer Kontexte lässt sich nicht zuverlässig behaupten, ein bestimmtes Konzept sei "richtig" oder "falsch". Professionelles Handeln bei der Planung eines Lernangebotes zeichnet sich jedoch durch eine systematische Vorgehensweise aus, die aus einer Reihe von Analysen ein Konzept für ein Lernangebot ableitet. Entscheidungen, die dabei an bestimmten Punkte getroffen werden, sind dabei auf der Grundlage der Lehr-Lernforschung, anderer Forschungsgebiete der Bildungswissenschaft oder schlicht aus Plausibiltätsgründen zu treffen. Auf diese Weise entsteht ein begründetes didaktisches Konzept, das sich von einer bloß intuitiven Planung abhebt. Eine solch explizit ausgearbeitetes und begründetes Konzept ist insbesondere bei mediengestützten Angebote von Bedeutung, da die Entwicklung in der Regel in Teams erfolgt. Für eine arbeitsteilige Umsetzung ist aber eine gut ausgearbeitetes Konzept wesentlich.
Im folgenden können Sie zwischen verschiedenen Fällen auswählen, die Sie bearbeiten möchten. Zu jedem Fall werden Sie didkatische Entscheidungen treffen, die Sie dann weiterführen zu den nächsten Analyse- und Entscheidungsschritten. Es steht Ihnen jeweils Hintergrundwissen zur Verfügung, das Sie abrufen, um zu einer Lösung zu kommen bzw. um zu verstehen, wie die jeweilige Entscheidung wissenschaftlich einzuordnen ist.
Die Arbeitsschritte lauten dabei im Einzelnen...
In dem Grundkurs Mediendidaktik lernen Sie die Entwicklung eines mediendidaktischen Konzeptes. Im Mittelpunkt stehen Fälle aus unterschiedlichen Bildungskontexten, zu denen verschiedene Video- und Textmaterialien zur Verfügung stehen. In den Videos kommen Menschen aus dem Kontext zur Sprache. In Interviews erhalten Sie einen Einblick in den jeweiligen Fall und sein Umfeld.
In sechs Schritten bearbeiten Sie die relevanten didaktischen Analysen, aus denen Sie Entscheidungen ableiten, die das mediendidaktische Konzept ausmachen. Gleichzeitig stehen Ihnen Wissensbausteine zur Verfügung, die Sie bei Bedarf und nach Interesse abrufen, um eine bestimmte Analyse richtig durchzuführen und um Hintergrundwissen abzurufen.
Den Grundkurs Mediendidaktik bearbeiten Sie in eigener Regie: Sie bestimmen Ihr Lerntempo und - entlang eines Lernpfades - die Inhalte, die Sie interessieren. Auf diese Weise verfolgt der Kurs einen problemorientierten Ansatz - und was das ist, erfahren Sie in diesem Kurs :-)
Wählen Sie zunächst einen Fall aus, der Sie am meisten anspricht. Sie werden dann in sechs Bearbeitungsschritten die Akteure im jeweiligen Feld näher kennenlernen und Schritt für Schritt eine Lösung konzipieren. Nutzen Sie die jeweils angebotenen Wissensbausteine, um ihr Wissen zu erweitern, das Sie für die erfolgreiche Bearbetung des Falls benötigen werden.
Viel Erfolg!
Im Interview mit dem Auftraggeber finden wir mehrere Aussagen, die wir dem Bildungsproblem zuordnen können.
Die Bearbeitung der Fälle im Grundkurs Mediendidaktik basiert auf Video- und Textmaterial zum Fall. Sie werden darum gebeten, die vorliegenden Materialien einzuschätzen und Entscheidungen für ein didaktische Konzept zu treffen. Um diese Entscheidungen begründet formulieren zu können, bietet der Kurs Ihnen - entlang der sechs Schritte - Hintergrundwissen an, das Sie dabei zurate ziehen können (und sollten). Sie können diese Wissensbausteine aber auch unabhängig von der Fallbearbeitung heranziehen. Sie sind explorativ angelegt und können je nach Interesse abgerufen werden.
Sie kennen vermutlich eine Reihe didaktischer Methoden - sei es aus eigener Erfahrung als Lernender oder als Lehrender: etwa traditionelle Methoden wie z.B. Frontalunterricht, Gruppen- oder Partnerarbeit, Experiment oder spezielle Methoden etwa Zukunftswerkstatt oder Fantasiereise. Sie sind typischerweise im Kontext des Präsenzunterrichts entstanden und gehen davon aus, dass die Lernenden zeitgleich in einem Raum anwesende sind.
-> Vertiefung: Kersten Reich (Köln) hat einen umfangreiche Sammlung didaktischer Methoden erstellt.
Bei mediengestützten Varianten öffnet sich die Lehr-Lernsituation und es entstehen ganz neue, sehr vielfältige Möglichkeiten, das Lernen zu "didaktisieren". Die Lernenden (und Lehrenden) können, sie müssen aber nicht mehr an einem Ort und / oder zeitgleich zugegen sein. Sie können sich alleine, mit anderen oder mit Unterstützung einer lehrenden Instanz Lerninhalte erarbeiten.
Als didaktische Designer stehen wir vor der grundlegenden Entscheidung, ob das Lernangebot eher einen Lernpfad vorgibt oder die Lernwege eher offen lässt und den Lernenden, Möglichkeiten der Wahl anbietet. Mit dieser Entscheidung sind eine Reihe von Fragen und grundsätzlichen Debatten verbunden: Ist es besser, den Lernenden zu "führen" oder "wachsen zu lassen", so würde man umgangssprachlich sagen. In der Mediendidaktik werden diese Ansätze unter den Begriffen Exposition oder Exploration diskutiert:
Exposition: Wir führen systematisch und schrittweise in den Lehrstoff ein und orientieren uns dabei an didaktischen Prinzipien, die sich bewährt haben, etwa vom Einfachen zum Schweren, vom Konkreten zum Abstrakten.
Exploration: Wir bieten den Lernenden eine - reichhaltige - Umgebung an, in der sie ihren Lernweg selbst finden. Wir konfrontieren sie mit Aufgaben und Projekten, die ihre Neugier anregt und sie dazu motiviert, sich mit den Lerninhalten zu beschäftigen und Lösungen zu finden.