

Sie kennen vermutlich eine Reihe didaktischer Methoden - sei es aus eigener Erfahrung als Lernender oder als Lehrender: etwa traditionelle Methoden wie z.B. Frontalunterricht, Gruppen- oder Partnerarbeit, Experiment oder spezielle Methoden etwa Zukunftswerkstatt oder Fantasiereise. Sie sind typischerweise im Kontext des Präsenzunterrichts entstanden und gehen davon aus, dass die Lernenden zeitgleich in einem Raum anwesende sind.
-> Vertiefung: Kersten Reich (Köln) hat einen umfangreiche Sammlung didaktischer Methoden erstellt.
Bei mediengestützten Varianten öffnet sich die Lehr-Lernsituation und es entstehen ganz neue, sehr vielfältige Möglichkeiten, das Lernen zu "didaktisieren". Die Lernenden (und Lehrenden) können, sie müssen aber nicht mehr an einem Ort und / oder zeitgleich zugegen sein. Sie können sich alleine, mit anderen oder mit Unterstützung einer lehrenden Instanz Lerninhalte erarbeiten.
Als didaktische Designer stehen wir vor der grundlegenden Entscheidung, ob das Lernangebot eher einen Lernpfad vorgibt oder die Lernwege eher offen lässt und den Lernenden, Möglichkeiten der Wahl anbietet. Mit dieser Entscheidung sind eine Reihe von Fragen und grundsätzlichen Debatten verbunden: Ist es besser, den Lernenden zu "führen" oder "wachsen zu lassen", so würde man umgangssprachlich sagen. In der Mediendidaktik werden diese Ansätze unter den Begriffen Exposition oder Exploration diskutiert:
Exposition: Wir führen systematisch und schrittweise in den Lehrstoff ein und orientieren uns dabei an didaktischen Prinzipien, die sich bewährt haben, etwa vom Einfachen zum Schweren, vom Konkreten zum Abstrakten.
Exploration: Wir bieten den Lernenden eine - reichhaltige - Umgebung an, in der sie ihren Lernweg selbst finden. Wir konfrontieren sie mit Aufgaben und Projekten, die ihre Neugier anregt und sie dazu motiviert, sich mit den Lerninhalten zu beschäftigen und Lösungen zu finden.