Forschungsworkshop "EdTech Research: Jenseits von Medienvergleichen"

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Forschungsworkshop zur Diskussion der Methodik von Vergleichsstudien in der mediendidaktischen Forschung

Daten
Veranstaltung am Learning Lab (mit Anmeldung)
Termin: 
15 Mai, 2023 - 09:00 bis 16:30
Ort: 
Learning Lab, UDE, Universitätsstraße 2, Gebäude S06, 45141 Essen
Kosten: 

ohne Teilnahmegebühr, Teilnehmende übernehmen Kosten für Mittagessen (Mensa) selbst sowie ggf. für das Abendessen am Vorabend 

Akteure
Veranstalter: 
Forschungsworkshop im Rahmen des Metavorhabens "Digitalisierung im Bildungsbereich" am Learning Lab, Universität Duisburg-Essen in Kooperation mit dem Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB), U Duisburg-Essen sowie dem Institut ICT & Medien, PH St. Gallen.
Information

Lehr-/Lernprozesse werden durch den Einsatz bestimmter Bildungsmedien bestimmt. Fortlaufend werden neue mediale Darstellungsformen entwickelt, die versprechen, das Lernen und Lehren besser zu machen. Meist sind solche Versprechungen nicht durch wissenschaftliche Arbeiten belegt. Typischerweise steht eine Lehrperson vor Fragen: Welche Auswirkungen hat die Wahl des Mediums auf die Lehr- und Lernprozesse? Wenn das Lernen mit “neuen Medien” wie VR, Chatbots oder interaktiven Videos als Innovation gefordert wird, ist die Rückfrage nachvollziehbar: Warum? Lernt man denn mit diesen Medien besser? 

In der mediendidaktischen Forschung sind Medienvergleichsstudien eine Methode, um die Wirkung einer bestimmten medialen Darstellung zu untersuchen. Dabei wird ein Lernangebot mit einem bestimmten Medium und ohne dieses umgesetzt. Häufig wird dann der Lernerfolg aus beiden Bedingungen verglichen, um diese Frage zu beantworten. 

An diesem Vorgehen wird auch Kritik geübt (Buchner & Kerres, 2023; Clark, 1983; Hastings & Tracey, 2005). Problematiken, die dabei aufgezeigt werden umfassen die Konfundierung von Methode und Medium, das Design unzureichender Kontrollbedingungen, ein fehlender Bezug zu Lehr-Lerntheorien sowie die Annahme von einfachen Wirkzusammenhängen und zu starke Reduktion von Komplexität. Alternativ wäre also nicht zu fragen, ob ein Medium eingesetzt wird, sondern zu welchen Zwecken und auf welche Weise ein Medium eingesetzt wird und über welche Lernprozessfaktoren dieses Medium wirkt.

Andererseits ist das klassische Experimentaldesign, welches diesen Vergleichsstudien zugrunde liegt, ein etabliertes Vorgehen in der empirischen Forschung. Auch Vorgänge, die in der psychologischen oder medizinischen Forschung untersucht werden, sind komplex und auch hier gelingt es beispielsweise, adäquate Vergleichsbedingungen zu schaffen. Es ist aus dieser Perspektive keine Schwäche der Forschungsmethode an sich, sondern vielmehr eine Frage der sorgfältigen Umsetzung. Auch bleibt aus organisationaler Sicht - beispielsweise bei der Frage nach der Anschaffung von Technik - die Frage bestehen, inwiefern ein Medium allgemein beim Lehren und Lernen einem anderen Medium überlegen sein könnte. 

In diesem Workshop werden diese verschiedenen Perspektiven in einem ersten Schritt in Fachvorträgen vorgestellt und zur Diskussion gegeben. In einem zweiten Schritt sind Sie eingeladen, ein mediendidaktisches Forschungsdesign im Austausch mit anderen (weiter-)zuentwickeln. Hierfür können Sie gern auch gern ein aktuelles Forschungsdesign mitbringen. Die entwickelten Designs werden vorgestellt und diskutiert, sodass die methodisch-theoretischen Überlegungen nah an der Forschungspraxis besprochen werden können. 

Literatur

Buchner, J., & Kerres, M. (2023). Media comparison studies dominate comparative research on augmented reality in education. Computers & Education, 195, 104711. https://doi.org/10.1016/j.compedu.2022.104711

Clark, R. E. (1983). Reconsidering Research on Learning from Media. Review of Educational Research, 53(4), 445–459. https://doi.org/10.3102/00346543053004445

Hastings, N. B., & Tracey, M. W. (2005). Does media affect learning: Where are we now? TechTrends, 49(2), 28–30. https://doi.org/10.1007/BF02773968

Organisation: Maria Klar (UDE), Dr. Miriam Mulders (UDE), Katja Buntins (UDE, Dr. Josef Buchner (PH St. Gallen)

Am Vorabend treffen wir uns zum informellen Austausch beim Abendessen um 19.30 Uhr. Die Workshop-Teilnehmenden können sich hierfür im Vorfeld anmelden. 

Vorläufiger Ablauf:

9:00-9:10

Begrüßung 

9:10-9:50

Vortrag + Diskussion: Dr. Miriam Mulders + Katja Buntins M.Sc.

9:50-10:30

Vortrag + Diskussion: Prof. Dr. Eric Richter

10:30-10:45

Pause

10:45-11:25

Vortrag + Diskussion: Dr. Josef Buchner

11:25-12:05

Vortrag + Diskussion: tbd

12:15-13:15 

Mittagspause

13:15-13:30

gemeinsamer Einstieg in die Arbeitsphase

13:30-15:00

Arbeitsphase inkl. Pause

15:00-16:15

Vorstellung und Diskussion der Forschungsdesigns

16:15-16:30

Ausklang

Zielgruppe: Forschende im Bereich Educational Technology/Mediendidaktik. Eingeladen sind insbesondere Forschende aus den Projekten der Förderlinie "Digitalisierung" im Rahmenprogramm empirische Bildungsforschung des BMBF. 

Anmeldung: Sie müssen sich zunächst auf der Website des Learning Lab > registrieren und können sich danach für die Veranstaltung anmelden. In Ihrem Profil können Sie Ihre Anmeldung bearbeiten. 

JFMH 2023

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Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung 2023

Daten
Veranstaltung am Learning Lab (mit Anmeldung)
Termin: 
27 Juli, 2023 - 09:00 bis 28 Juli, 2023 - 16:00
Ort: 
Universität Essen
Akteure
Information

Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung 

!! Call for Abstracts verlängert bis 15.03.2023 !!

Das Junge Forum für Medien und Hochschulentwicklung (JFMH) bietet einen Ort für jüngere Wissenschaftler:innen, um ihre Forschungsideen und erste Forschungsergebnisse zu präsentieren und zur Diskussion zur stellen. Als ein Forum des Austausches richtet sich das JFMH an Forschende, Lehrende und Praktiker:innen sowie alle weiteren Interessierten aus den Feldern der Hochschuldidaktik, Mediendidaktik, Medienpädagogik und Bildungstechnologien. Eingeladen dazu sind insbesondere (künftige) Doktorand:innen, ihre Ansätze vorzustellen und konstruktive Rückmeldung zu erhalten.

Auf der Tagung 2023 am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen soll ein Fokus auf dem Spannungsfeld der digitalen Kompetenz liegen. Wir laden alle interessierten Nachwuchswissenschaftler:innen ein, zu diesem Thema oder anderen Themen der Hochschuldidaktik, Mediendidaktik, Medienpädagogik und Bildungstechnologien einen Beitrag einzureichen.

Die Tagung findet am 27. und 28. Juli 2023 am Learning Lab in Essen statt.  Am Abend des 27. Juli ist ein Social Event geplant.

Anmeldung: Sie müssen sich zunächst auf der Website des Learning Lab registrieren und können sich danach für die Veranstaltung anmelden

SchwerpunktthemaSpannungsfeld digitale Kompetenz

Digitale Medien im Bildungsbereich erfahren große Aufmerksamkeit und insbesondere (digitale) Kompetenz(en) bzw. der Kompetenzbegriff wird zunehmend kontrovers diskutiert (Hugger, 2021; Kerres, 2020; Wilmers et al., 2020). Im Diskurs um den Einsatz digitaler Medien in Bildungsszenarien stellt sich die Frage, über welche Kompetenz(en) Lernende, Lehrende und Bildungsinstitutionen im Umgang mit digitalen Medien verfügen sollten. Anknüpfend an das Thema der letzten JFMH soll das Spannungsfeld digitale Kompetenz bzw. die Frage nach einem digitalen Kompetenzbegriff in den Fokus gestellt werden. Was versteht man unter digitalen Kompetenzen und wie sind sie abzugrenzen von analogen Kompetenzen (Moser, 2010)? Wie lassen sich diese messen und bewerten (Schaumburg & Hacke, 2010)? Gibt es digitale Kompetenz(en)? Letztlich geht es um die Frage, wie Lehrende und Lernende kompetent und souverän in einer digitalen Welt agieren können?

Denn klar ist, die Welt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist von zahlreichen digitalen Medien geprägt. Eine solche digitale Welt stellt Anforderungen an die Menschen, die in ihr leben, wenn man an ihr teilhaben, sich ihr nicht entziehen möchte und - im Gegenteil - wenn man die Möglichkeiten der digitalen Welt für Individuen, Organisationen und Systeme gestalten möchte. Dies erfordert sich in einem sich ständig wandelnden digitalen Raum zurechtzufinden und souverän mit Herausforderungen des Digitalen umzugehen.

Die JFMH 2023 möchte sich mit dem Spannungsfeld digitale Kompetenz auseinandersetzen und u.a. den folgenden Fragen nachgehen:

  • Was ist digitale Kompetenz? Wie lässt sich digitale Kompetenz begreifen? Wovon ist sie abzugrenzen? Warum wird der digitale Kompetenzbegriff oft kontrovers betrachtet?
  • Durch welche Perspektiven und Zugänge aus unterschiedlichen Perspektiven ist die Diskussion um den digitalen Kompetenzbegriff geprägt?
  • Wie lassen sich digitale Kompetenzen erfassen und bewerten?
  • Welche Kompetenzen benötigen Lernende im digitalen Raum bzw. im Kontext einer digitalisierten Welt?
  • Wie können (zukünftige) Lehrende systematisch auf die mit der Digitalisierung verbundenen Aufgaben vorbereitet werden? Wie können digitale Kompetenzen vermittelt werden?
  • Wie können Bildungsinstitutionen den Veränderungen durch die Digitalisierung begegnen?
  • Welche Herausforderungen und Chancen der digitalen Welt lassen sich für Lernende, Lehrende und Bildungsinstitutionen beobachten?
  • Welche Gelingensbedingungen für Lehren und Lernen im digitalen Raum lassen sich identifizieren?
  • Welche Herausforderungen und Aufgaben ergeben sich im Kontext des digitalen Kompetenzbegriffs für die Akteure im Bildungssystem (z.B. Schulen, Betriebe, Hochschulen, Weiterbildung)?

Zu diesem Themenbereich sollen Forschungsvorhaben aus allen Bildungssektoren vorgestellt werden, die das Spannungsfeld zwischen den Möglichkeiten, die die digitale Welt anbietet, und einem kompetenten und souveränen Umgang mit digitalen Medien adressieren. Besondere Berücksichtigung soll hierbei rahmengebend die aktuelle Diskussion zum (digitalen) Kompetenzbegriff erhalten (z.B. Kerres, 2018). Dabei ist es ausdrücklich gewünscht, den Kompetenzbegriff aus unterschiedlichen Disziplinen (z.B. Informatik, Medienpädagogik) heraus, auf unterschiedlichen Ebenen (z. B. Lernende, pädagogisches Personal, Bildungsinstitutionen), in unterschiedlichen Bildungsbereichen (z. B. berufliche Bildung, Hochschule) und in Bezug auf bestimmte digitale Möglichkeiten (z.B. Open Educational Resources, Virtual Reality, Learning Analytics) zu betrachten. Darüber sind alle Nachwuchswissenschaftler:innen herzlich eingeladen, auch weiteren Themen der Hochschuldidaktik, Mediendidaktik, Medienpädagogik und Bildungstechnologien einen Beitrag einzureichen.

Call for Abstracts: Wir laden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, in verschiedenen Formaten aktiv an der JFMH mitzuwirken.

Hier finden Sie den Call.

Ein Template zur Beitragserstellung ist verfügbar. 

Hier gelangen Sie zur Beitragseinreichung.

Bevor Sie einen Beitrag einreichen, müssen Sie sich zunächst auf der Seite des Learning Lab registrieren.

Es ist geplant, einen gemeinsamen Konferenzband im Open Access Format über die Tagungsbeträge zu erstellen. 

Zeitplan: 

15.03.2023 Einreichung der Beiträge (verlängerte Frist)
12.05.2023 Benachrichtigung über Annahmeentscheidung und Feedback
30.06.2023 Letztmögliche Anmeldung zur Teilnahme
27.-28.07.2023 JFMH 2023 an der Universität Duisburg-Essen
11.08.2023 Einladung zur Einreichung eines Vollbeitrags
03.11.2023 Finale Einreichung der Vollbeiträge

Tagungsprogramm: Wir arbeiten derzeit am Programm. Sobald das Programm fertig ist, werden wir es Ihnen hier zur Verfügung stellen. Das Programm wird sich aus unterschiedlichen Formaten zusammensetzen: 

  • Podiumsdiskussion, u.a. mit Beteiligung erfahrener Professor:innen
  • Vortrags- und Postersessions inhaltlich geclustert nach Forschungsmethode, Bildungssektor und Forschungsthema
  • Open-Mic-Areas: Neben den vorbereiteten Sessions, wollen wir allen Tagungsteilnehmer:innen einen Raum geben, spontan Themen/Fragen/Herausforderungen ihrer Forschung einzubringen und die Expertise vor Ort zu nutzen. Dazu können im Rahmen der Tagung an eigens dafür vorgesehenen Beteiligungs-Stationen sowohl Adhoc-Diskussionen als auch asynchrone Brainstormings initiiert werden. Frei nach dem Motto: von jedem, für alle.
  • Workshops zu typischen Themen des wissenschaftlichen Nachwuchses (z.B. Schreibworkshops, Statistik)
  • Mentoringsessions

Kontakt: Für die Organisation des JFMH 2023 an der Universität Duisburg Essen ist das Learning Lab/Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement (Prof. Dr. Kerres) zuständig. Bei inhaltlichen oder organisatorischen Fragen wenden Sie sich an Miriam Mulders unter miriam.mulders@learninglab.de

Weiterführende Informationen über die JFMH finden Sie hier.

 

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