Unterrichtsmaterialien auszutauschen und diese für den eigenen Bedarf anzupassen, indem sie kombiniert und verändert werden, ist eine weit verbreitete kollegiale Praxis unter Lehrerinnen und Lehrern. Digitale Technologien erleichtern dieses erheblich und ermöglichen eine stärkere Differenzierung der Materialien auf die individuellen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler hin.
Bei offenen Lehr- und Lernmaterialien, sogenannten open educational resources (OER), ist die Wiederverwendung und Weiterverarbeitung der Materialien explizit erlaubt und erwünscht. Durch offene Lizensierungen können die Materialien unter Beachtung spezifischer Nutzungsrechte auch für den Unterricht kopiert, verändert und wieder veröffentlicht werden. Diese Offenheit schafft neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Lehrenden und neue interaktive Lehr- und Lernformate. Die Lehrkräfte werden verstärkt von Wissensvermittlerinnen und Wissensvermittlern zu Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern und die Lernenden zu aktiven Gestalterinnen und Gestaltern ihres individuellen Lernprozesses.
In diesem vierten Modul der Qualifizierungsworkshops wird es darum gehen, die Qualität freier und offener Lehr- und Lernmaterialien zu prüfen und sicherzustellen. Dabei gehen wir von einem Qualitätsbegriff aus, der neben der fachlich-inhaltlichen Richtigkeit auch die Passgenauigkeit und Aktualität von Materialien in Betracht zieht.
Am 12. September 2017 lädt das Hochschulforum Digitalisierung zur Strategiekonferenz und zum Workshoptag ein.
Unter dem Titel „Strategische (Weiter-)Entwicklung der Hochschullehre im digitalen Zeitalter“ können Teilnehmer(innen) in diversen Workshops ihre Erfahrungen in der Erarbeitung und Umsetzung einer Strategie für digitales Lehren und Lernen erörtern und voneinander lernen. Der Tag bietet darüber hinaus umfangreiche informelle Austauschmöglichkeiten.
Workshop: Umsetzung von Digitalisierungsstrategien
Der Einsatz digitaler Medien wird zunehmend zu einem selbstverständlichen Element an Hochschulen. Dies betrifft die Digitalisierung der Studien- und Prüfungsorganisation ebenso wie die Nutzung digitaler Medien in der Lehre. Nach einer Phase der Erprobung digitaler Medien in Projekten stehen die Hochschulen heute vor der Aufgabe einer nachhaltigen Verankerung in Strukturen und Prozessen. Um Veränderungsprozesse breiter voranzutreiben und ein Umfeld zu schaffen, in dem Lerninnovationen nachhaltig verankert werden, entwickeln Hochschulen zunehmend E-Learning- oder Digitalisierungsstrategien. Mittels dieser definieren die Hochschulen, welche Ziele sie mit welchen Maßnahmen erreichen möchte.
Ziel des Workshops ist es, über den Stand der Diskussion zu Digitalisierungsstrategien an Hochschulen zu informieren, mögliche Richtungen der Verankerung an Hochschulen zu erkennen und mit den Teilnehmenden konkrete, individuelle Ansätze zur Umsetzung herauszuarbeiten.