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Technologien, wie AR oder VR, stellen visuelle Information anders dar; sie können die Eindringlichkeit des Erlebens steigern und adressieren Bildungssubjekte sowie Lernende neu. Doch wie lassen sich diese Phänomene begrifflich erfassen und erforschen: Erweitern sie "die Realität"? Bieten sie "virtuelle Erfahrungsräume"? Wirken sie auf "Immersion" und "Flowerleben" ein? Während die Informatik dazu neigt, diese Begrifflichkeiten als gegeben zu betrachten (und in der Regel als Effekte der Technik zu verstehen), erfordert ein erziehungswissenschaftlicher Zugang eine grundlegendere Beschäftigung mit diesen Kategorien.
Eine Schwierigkeit, einen Zugang zu diesen Phänomenen zu entwickeln, besteht darin, dass in den Konstellationen des Lernens mit VR/AR-Technologien kognitiv-emotionale, leibliche und sozio-technische Faktoren bzw. Dimensionen verschmelzen, in denen auch - schwer zugänglich - Machtverhältnisse eingeschrieben sind. Es ist nicht nur der Mensch, der lernt; Technik ist nicht mehr nur ein reagierendes Gegenüber, sondern als adaptive Systeme lernen sie auch vom Menschen. Das Lernen ist nicht nur ein kognitiver Aneignungsvorgang, sondern das Erleben betrifft den Menschen auch emotional; das Bewegen durch Räume erfolgt nicht nur als gedanklicher Vorgang, sondern auch leiblich. Und die Idee einer Realität, die durch das konstruktivistische Denken so sehr erschüttert worden ist, wird durch die Verschränkungen der Technik in der interaktiven Erzeugung von Welt erneut zur Diskussion gestellt.
Die Technik/Technologie steht dem Menschen nicht mehr zur Nutzung gegenüber, sondern in dem Zusammenwirken, etwa in digitalen Spielwelten oder sozialen Arenen (social VR), werden neue Formen des Subjekts und des Zusammenlebens erprobt. Wie diese verschiedenen Kategorien und Wirkungsdimensionen einer erziehungswissenschaftlichen Forschung in quantitativen und qualitativen Ansätzen zugänglich gemacht werden können, soll Gegenstand des Workshops sein. Im Einstieg wird die zugrunde liegende Problematik vor dem Hintergrund von Überlegungen zu einer relationalen Bildungstheorie eingeführt und danach anhand von vier vorgestellten Vorhaben in der forschungsmethodischen Umsetzung erörtert.
Der Workshop schließt inhaltlich an die Diskussion an, die in zwei Themenheften der medienpaed.com (bereits erschienen: Heft 47 und Heft 50 im Druck) skizziert wurde, und die wir im Hinblick auf die erziehungswissenschaftlichen Grundlagen vertiefen wollen. Einen Einstieg in die Diskussion kann der Aritkel zum Immersionserleben in Heft 47 der MedienPädagogik eröffnen.
Organisation: Prof. Dr. Juliane Engel (U Frankfurt), Dr. Michael Kerres (UDE), Dr. Miriam Mulders (UDE)
Die Veranstaltung findet statt am 09.12.2022, 09:00-16:30 Uhr, am Vorabend findet ein informelles Treffen der bereits Anwesenden um 19:00 statt. Hier geht es zur Anmeldung zum Social Event: https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSf1oFCj4-hgXZ0U95qWe1XBZIAyXKsCsSeo6Q4Q-x327hMw8w/viewform?usp=sharing
Ablauf (geplant):
09:00 Uhr |
Eröffnung mit Prof. Engel und Prof. Kerres |
09:30 Uhr |
Input 1: Miriam Mulders |
10:30 Uhr |
Pause |
10:45 Uhr |
Input 2: Jule Krüger |
11:45 Uhr |
Pause |
12:00 Uhr |
Input 3: Jakob Schreiber & Juliane Engel |
13:00 Uhr |
Mittagspause |
|
mit Hands on VR/AR und Poster |
14:30 Uhr |
Input 4: Jakob Schreiber & Juliane Engel |
15:30 Uhr |
Kaffeepause |
15:45 Uhr |
Auswertung im Dialog mit Prof. Engel und Prof. Kerres |
ca. 16:15 Uhr |
Schluss |
Zielgruppe: Forschende mit einem erziehungswissenschaftlichen Blick auf Fragen von AR/VR-Anwendungen oder anderen "erweiterten Realitäten" beim Lernen. Eingeladen sind insbesondere Mitglieder und Interessierte der Forschungsplattform "Forschung in der digitalen Welt" (ForBilD) des Interdisziplinären Zentrums für Bildungsforschung der UDE sowie die Mitglieder der AG Schule und kulturelle Transformation (Prof. Engel) von der U Frankfurt als Mitveranstalter.
Anmeldung: Sie müssen sich zunächst auf der Website des Learning Lab > registrieren und können sich danach für die Veranstaltung anmelden.